Arge Freie München – Der Newsletter der Münchner Wohlfahrtspflege
Arge Freie München – Der Newsletter der Münchner Wohlfahrtspflege
Nr.2-04/2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leser,
heute gibt es mit der zweiten Ausgabe des Arge Freie Newsletter Neuigkeiten aus der Szene der Münchner Wohlfahrtspflege.
Informieren Sie sich zu gemeinsamen Positionen und Kooperationsprojekten der Wohlfahrtspflege und erfahren Sie vieles mehr rund um das Thema Wohlfahrt.
- Eine echte Chance - der Dritte Arbeitsmarkt in München
- Plan B für Langzeitarbeitslose:
Jobcenter beteiligt sich mit dem Projekt „PlanB“ an neuem ESF-Bundesprogramm - Ende der Kälteschutz-Periode 2014 / 2015: München zieht positive Bilanz
- Mehr Flüchtlingsunterkünfte:
Die Arge Freie setzt sich für Akzeptanz auch größerer Einrichtungen ein - Heilpädagogische Tagesstätten und Inklusion
- Für ein würdevolles Leben bis zuletzt: Münchner Broschüre für Pflegeheime
1. Eine echte Chance: Der Dritte Arbeitsmarkt in München
Seit Jahren fordern die Wohlfahrtsverbände einen echten Dritten Arbeitsmarkt.
Der Zweite Bürgermeister der Landeshauptstadt München hat in seiner Rolle als Wirtschaftsreferent Ende Februar öffentlich angekündigt, dass der von der Wohlfahrtspflege seit Langem eingeforderte Dritte Arbeitsmarkt noch dieses Jahr in München realisiert werden soll. Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege begrüßt es, das Projekt zu starten, welches sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für besonders benachteiligte Langzeitarbeitslose in München schaffen soll.
Anfang April 2015 trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Arge Freie und ihr Sprecher Norbert J. Huber erneut mit dem neuen Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Münchens Zweiten Bürgermeister Josef Schmid, zu diesem Thema. In dem Folgegespräch wurde der Dialog zum Dritten Arbeitsmarkt von Ende Januar fortgesetzt. Präsentiert wurden dabei erste Ergebnisse der Verwaltung zur Neuschaffung eines echten Dritten Arbeitsmarktes. Diese wurden im Anschluss mit den Vertreterinnen und Vertreter der Arge Freie diskutiert. weiterlesen....
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2. Plan B für Langzeitarbeitslose:
Jobcenter beteiligt sich mit dem Projekt „PlanB“ an neuem ESF-Bundesprogramm
Seit zwei Jahren stagniert die Zahl der Langzeitarbeitslosen in München. Zunächst hatte es einen deutlichen Rückgang von ursprünglich 14.700 Menschen im Jahr 2008 auf 10.700 Menschen im Jahr 2012 gegeben. Danach konnte dieser Trend jedoch leider nicht fortgesetzt werden. Aktuell sind in der Landeshauptstadt 11.000 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Davon sind 9.500 in der Betreuung des Jobcenters, das sind fast 90 Prozent.
Nun beteiligt sich das Jobcenter München mit dem Projekt „PlanB“ am neuen ESF-Bundesprogramm zur beruflichen Eingliederung Langzeitarbeitsloser. Das Jobcenter hatte sich Mitte Februar beworben und kürzlich den Zuschlag erhalten. Das Programm soll langzeitarbeitslosen Menschen eine bessere Chance auf Beschäftigung und damit gesellschaftliche Teilhabe eröffnen.
Es richtet sich an Menschen über 35 Jahre, die länger als zwei Jahre ohne Arbeit waren und über keinen verwertbaren Berufsabschluss verfügen. In München erfüllen rund 2.700 SGB II-Leistungsbezieher die Voraussetzungen, um an dem Programm teilzunehmen.
Martina Musati, Geschäftsführerin des Jobcenters München: „Ich freue mich, dass unser Konzept überzeugt hat und wir zusätzliche Fördermittel für Langzeitarbeitslose nach München holen konnten. Das Programm ist für München ein Lackmustest, ob es mit Hilfe von Lohnkostenzuschüssen, Coaching und gezielter Beratung gelingt, Betriebe für Langzeitarbeitslose aufzuschließen und diese wieder dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“
Die Bundesregierung plant noch ein weiteres Programm namens „Soziale Teilhabe“, das in der zweiten Hälfte dieses Jahres starten soll. Das Jobcenter wird sich für dieses Programm ebenfalls bewerben. Musati: „Mir ist es ein großes Anliegen, auch über dieses Programm zusätzliche Fördermittel nach München zu holen.“
Nähere Informationen zum ESF-Programm finden Sie hier.
3. Ende der Kälteschutz-Periode 2014/2015: München zieht positive Bilanz
Der 01. April 2015 hat in München das reguläre Ende der Kälteschutz-Periode eingeläutet. Nun hat die Stadt mit dem Evangelischen Hilfswerk Bilanz gezogen.
„Das Kälteschutz-Programm hat sein Ziel voll erreicht“, so Gordon Bürk, Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks. Laut Sozialreferentin Brigitte Meier habe sich zwar die Zahl der sogenannten Armutszuwanderer erhöht, die soziale Infrastruktur der Landeshauptstadt könne das aber „noch verkraften“. In 151 Nächten bot die Kältenothilfe vielen Menschen Obdach und Schutz. Insgesamt waren es rund 3.500 Bedürftige, die vor der bitteren Kälte Zuflucht gesucht hatten. Insbesondere die Einweisungs- und Beratungsstellen „Schiller 25“ und FamAra, die vom Evangelischen Hilfswerk im Auftrag der Stadt betrieben werden, haben einen großen Beitrag zur Vermittlung der Hilfesuchenden geleistet.„Kein obdachloser Mensch ist während der kalten Jahreszeit in München zu Schaden gekommen“, so Gordon Bürk. weiterlesen....
Zurück zum Inhaltsverzeichnis4. Mehr Flüchtlingsunterkünfte:
Die Arge Freie setzt sich für Akzeptanz größerer Einrichtungen ein
Laut aktuellen Prognosen werden dieses Jahr mehr Flüchtlinge in München erwartet als wie vor 20 Jahren. Insgesamt rund 12000 Menschen muss die Landeshauptstadt München bis Ende 2015 Obdach gewähren, das sind weitere 4000 bis 6000 Personen, die untergebracht werden müssen.
Um diesen Flüchtlingsstrom zu bewältigen, braucht es mehr und auch größere Gemeinschaftsunterkünfte, so die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege.
In diesem Sinne ruft die Arge Freie die Münchnerinnen und Münchner zu erhöhter Akzeptanz solcher Einrichtungen in ihrer Nachbarschaft auf. „Der Wunsch nach kleinen Einheiten und einer gerechten Verteilung nach Stadtvierteln ist verständlich. Dennoch werden wir mehr und auch größere Asylunterkünfte brauchen“ sagt ihr Sprecher Norbert J. Huber. weiterlesen...
5. Heilpädagogische Tagesstätten und Inklusion
„Inklusion ist eine Grundhaltung der Gesellschaft. Sie ist nur im „Miteinander“ möglich. […] Es gibt kein Machtgefälle und auch nicht die Sicht, das „Defizitäre“ müsse in ein (vermeintlich) funktionierendes System eingepasst werden. Teilstationäre heilpädagogische Tagesstätten (HPTen) haben einen großen Anteil an der Wiedereingliederung von Kindern und Jugendlichen, die aus den Regelsystemen exkludiert werden. HPTen leisten unter den derzeitigen Voraussetzungen durch ihre Kernaufgaben Inklusion – „Hinführung zur Teilhabe“.
Der Sprecherkreis für Hilfen zur Erziehung in der Arge Freie München unterstützte in seiner Februarsitzung ein Positionspapier des Facharbeitskreises teilstationäre Hilfen zur Debatte um die Inklusion.
Darin formuliert der Facharbeitskreis auch Anforderungen an Inklusion, so z.B.
- die Erfordernis einer gemeinsamen Haltung „pro Inklusion“ zwischen Eltern und Schulen,
- die Erfordernis passgenauer unterstützender Maßnahmen für die Anbindung an Schulsysteme (im Anschluss an eine HPT-Zeit),
- und eine strukturelle Reaktion auf die massive Zunahme psychiatrischer Problemlagen bei Kindern und Eltern.
Lesen Sie den vollständigen Diskussionsanstoß.
6. Für ein würdevolles Leben bis zuletzt: Münchner Broschüre für Pflegeheime
Unter der Federführung des Christophorus Hospiz Verein e.V. hat ein breites Bündnis von Einrichtungen, insbesondere auch die Arge Freie München, an dieser Orientierungshilfe für Bewohner, Angehörige, gesetzliche Vertreter, Ärzte, Mitarbeiter und Verantwortliche in Alten- und Pflegeheimen mitgewirkt. Die Texte bearbeiten das Spannungsfeld von Selbstbestimmung, Fürsorge und Sterben im Heim und sollen auf dem Stadtgebiet München die Handlungssicherheit aller Beteiligten fördern.
Es handelt sich um eine geringfügig veränderte zweite Ausgabe der Broschüre von 2008, die sich auch dadurch auszeichnet, dass es zu einem intensiven Austausch zwischen Trägern, Ärzten sowie (Kontroll-)Behörden und -Organen kam.
Gerade in der aktuellen Diskussion um Suizidhilfe in Deutschland markiert die Broschüre den Weg hin zu einer gelebten Praxis der Sterbebegleitung, die den Willen und die Bedürfnisse der Bewohner und ihrer Angehörigen aufgreift und konsequent unterstützt, auch im Sinne von Therapiezieländerungen (früher „passive Sterbehilfe“).
Die Broschüre kann kostenfrei in der städtischen Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege, Burgstraße 4, 80331 München, Erdgeschoss, Raum 19, abgeholt oder alternativ hier downgeloaded werden.
Mit besten Grüßen
Annetta Buttitta
Referentin Arge Federführung
Geschäftsführung Caritas-Zentren München Stadt/ Land
E-Mail: annetta.buttitta@caritasmuenchen.de
Homepage: www.arge-freie-muenchen.de
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Impressum:
V.i.S.d.P.: Norbert J. Huber
Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.
Hirtenstraße 2 - 4
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E-Mail: federfuehrung@caritasmuenchen.de
Internet: www.arge-freie-muenchen.de
Bildrechte:
Artikel "Dritter Arbeitsmarkt": Portal 123rf (Image ID : 18184854 Anna Bizón)
Artikel "Kälteschutzperiode": Portal 123rf (Image ID : 20572525 Judith Flacke)
Artikel "Mehr Flüchtlingsunterkünfte": Portal 123rf (Image ID : 10680493 Jasmin Merdan) bzw. istock lizenziert durch webmaster bzw. Arge Freie München.
Redaktion:
Annetta Buttitta, Referentin Arge Federführung
E-Mail: annetta.buttitta@caritasmuenchen.de
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
An der Erstellung dieser Ausgabe waren folgende Personen beteiligt:
Andrea Betz, Isabel Hartmann, Norbert J. Huber, Felix Magin, Johannes Mathes, Martina Musati, Marion Peccator, Thomas Rainer und Sepp Raischl. Vielen Dank!
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