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Newsletter Dezember 2016 der Arge Freie München
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Pünktlich zur Adventszeit kommt mit der sechsten Ausgabe des Arge Freie Newsletter das Neueste aus der Szene der Münchner Wohlfahrtspflege zu Ihnen. Informieren Sie sich zu gemeinsamen Positionen und Kooperationsprojekten der Wohlfahrtspflege und erfahren Sie vieles mehr rund um das Thema Wohlfahrt. Die Arge Freie wünscht Ihnen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017!
Inhaltsverzeichnis:
- Hass macht hässlich
- Auftakt für die Arge ö/f Bildung
- Kompetent Arbeiten dank Einarbeitungspool
- Gesprächsrunde beim OB zum Gesamtplan Integration von Flüchtlingen
- Diskussionen um Betriebsführung und Soziale Betreuung aus einer Hand
- Am Ziel vorbei – Reformbemühungen zum Kinder- und Jugendhilfegesetz vor Scheitern
- Lücken aus Pflegestärkungsgesetz ausgleichen
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1. Hass macht hässlich
Einstehen für Menschlichkeit, Aufstehen gegen Menschenfeindlichkeit – Norbert J. Huber beim Sozialempfang 08. November 2016 im Alten Rathaus
Anfang Oktober 2016 schrieb der Journalist Heribert Prantl über eine reale Bedrohung: Der Hass einer kleinen Minderheit dürfe das Land nicht hässlich machen. Er sprach damit eine nachweislich deutliche Minderheit der Bevölkerung an, welche sich auch ganz aktuell als lauthals grölende Schreihälse im öffentlichen Raum breitmacht – besonders im bequem anonymisierten Internet. Heute mehr denn je ist jedoch festzustellen, dass diese Minderheit davon überzeugt ist, das gesellschaftliche Klima bestimmen zu können. Denn aus Angst vor dem Verlust an Wählerstimmen zeigen einige Spitzen-Politiker der Union leider keine klare Kante gegen Pegidisten und Rechtsextremisten. Was der Arge Freie-Sprecher Norbert J. Huber an den zahlreichen Münchner Ehrenamtlichen schätzt; die Verantwortung, in der er sie sieht; die gesellschaftliche Pflicht Aller, in die er auch sich selbst nimmt: Lesen Sie die vollständige Sozialrede.
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2. Auftakt für die Arge ö/f Bildung
Startschuss für weitere Kooperationen von freier und öffentlicher Jugendhilfe Bereits im Februar 2015 wurde sie von der Arge Freie angekündigt: Die Arge ö/f Bildung.
Im September 2016 fand dazu das letzte Vorbereitungstreffen zwischen den Verbänden und dem Referat für Bildung und Sport, unter Leitung der Referentin für Bildung und Sport, Frau Zurek, statt. Im Februar 2017 ist es dann endlich soweit. Nach jahrelangem Ringen und zahlreichen inoffiziellen Gesprächen kann ein großer Erfolg in der Federführungszeit der Caritas verbucht werden: Die Arge Kindertagesbetreuung und Bildung startet im kommenden Jahr mit regelmäßigen Sitzungen. Dreimal übers Jahr verteilt sollen diese Gelegenheit bieten, zu inhaltlichen Themen, besonders aus dem Bereich Ganztagsbildung und Kindertagesbetreuung, in Austausch zu treten.
Die Verantwortung der Einladung sowie der Protokollierung liegen jeweils überkreuz bei den organisierenden Einrichtungen Caritas (bzw. Federführer) und Referat für Bildung und Sport. Einmal tagt die Arge in den Räumen der Caritas und darauffolgend im Referat für Bildung und Sport. Hintergrund der Neustrukturierung ist die Auffassung der gleichberechtigten Verantwortung sowohl beim Erstellen der Tagesordnung als auch beim Verfassen des Protokolls, sowie die Verteilung des Arbeitsaufwandes auf zwei Schultern. Der Teilnehmerkreis umfasst neben der Referentin für Bildung und Sport sowie den Geschäftsführern der Wohlfahrtsverbände, des KJR, des MT und von Regsam gleichermaßen das Stadtjugendamt.
Wir freuen uns auf konstruktive Sitzungen im Jahr 2017 in der Kooperation von freier und öffentlicher Jugendhilfe. Inhaltsverzeichnis
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3. Kompetent Arbeiten dank Einarbeitungspool
Brief an die LH München – Wunsch nach Refinanzierung und analoger Einführung einer fachkraftbildenden Maßnahme für Mitarbeiter
Mittels Schreiben an die Dritte Bürgermeisterin Christine Strobl hat die Arge Freie Ihrem Wunsch nach Refinanzierung eines Einarbeitungspools bei den freien Trägern Ausdruck verliehen. Hinsichtlich der hohen Fluktuation unter Fachkräften sehen sich die freien Träger den gleichen Erfahrungen beziehungsweise Problematiken ausgesetzt wie auch die Landeshauptstadt München. Ähnliche Schwierigkeiten gibt es auch bei der Personalgewinnung beziehungsweise -bindung im Bereich der Sozialpädagogen mit Kundenkontakt.
Die Einführung eines Einarbeitungspools ermöglicht die Einstellung und gleichzeitige Qualifizierung von neuen Mitarbeitern, noch bevor diese nach einer festgelegten Einarbeitungsphase eine reguläre Planstelle übernehmen.
Weitere Informationen erhalten Sie hier mit Blick in den vollständigen Brief.
Über die weitere Entwicklung informieren auch weiterhin die Arge Freie Seiten.
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4. Gesprächsrunde beim OB zum Gesamtplan Integration von Flüchtlingen
Arge Freie erhält Sitz in stadtweitem Lenkungsgremium
Bei der Gesprächsrunde am 21.10.2016 im Rathaus stand inhaltlich das Thema Integration klar im Vordergrund.
Die anwesenden Oberbürgermeister Dieter Reiter, Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Geschäftsführer der Arge Freie einte zudem der Wunsch, sich zur Verständigung über die zukünftige Kooperation von Arge Öffentliche und Arge Freie Wohlfahrtspflege auszutauschen.
Dabei bildete Integration den Kern insbesondere der Gespräche zum Gesamtplan Integration von Flüchtlingen sowie zur Thematik Wohnen für Alle in indirekter Verwandtschaft zu Integraton. Am Ende wurde der Arge Freie ein Sitz im gleichnamigen, stadtweiten Lenkungsgremium zugesichert.
Ferner erhielt Sprecher Norbert J. Huber für die Arge Freie die Einladung zu einem ersten Gesamtplan-Treffen. Damit kam der Oberbürgermeister einem von der Arge Freie im August 2016 geäußerten Wunsch nach, „als Hauptakteure der Zivilgesellschaft, was die Umsetzung des Gesamtplans anbelangt, auch in die Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden“. Huber zufolge müsse es „übergeordnetes Ziel eines solchen Gesamtplans sein, Flüchtlinge schnell beginnend und nachhaltig wirkend in die Stadtgesellschaft zu integrieren und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“.
„In München gibt es den sozialen Frieden noch“ so Oberbürgermeister Dieter Reiter. Dies sei zum einen auf die in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegenen Ausgaben im Sozialbereich zurückzuführen: 600 Millionen im Sozialhaushalt und 400 Millionen im Bildungsbereich. Dies sei laut Reiter einmalig in Deutschland. Zum anderen gründe der soziale Friede auf der Zusammenarbeit mit der freien Wohlfahrtspflege. Oberbürgermeister Reiter versicherte, dass die Träger immer mit im Boot seien. Nicht zuletzt, weil die Stadt auch in Zukunft dringend auf die Unterstützung des Ehrenamts und der Wohlfahrtspflege angewiesen sei, so Reiter.
Auf das Thema Schaffung von Wohnraum für Beschäftigte in der sozialen Arbeit angesprochen, bekräftigte der Oberbürgermeister, dass zum einen der Wegfall von Grünflächen in München problematisiert würde und zum anderen die Stadt nicht in der Lage sei, jährlich auch nur einen Bruchteil der Wohnungen zu realisieren, die gebraucht würden.
Allerdings sicherte er zu, dort wo Ansprüche beständen künftig mehr Leistungen des Bundes einzuholen sowie einmal im Jahr zum persönlichen Gespräch mit den Vertretern der Wohlfahrtspflege zusammenzukommen.
Die Arge Freie bedankt sich auch an dieser Stelle ganz herzlich für das Gesprächsangebot.
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5. Diskussion um Betriebsführung und soziale Betreuung aus einer Hand
Unterkünfte für Geflüchtete in kommunaler Verantwortung
Die Erkenntnisse im Flüchtlingsbereich aus dem letzten Jahr zeigen, dass das Konzept Betriebsführung und Soziale Betreuung aus einer Hand erhebliche Vorteile mit sich bringt und positiv zur Integration der Geflüchteten beiträgt. Dennoch: Seit ca. vier Monaten übernimmt das Amt für Wohnen und Migration selbst immer mehr Betriebsführungen von Unterkünften, die bislang von Trägern der freien Wohlfahrt betreut wurden. „Aus einer Hand“ bedeutet jedoch, dass sich alle Mitarbeitenden an gleichen Zielen und an einer Wertehaltung orientieren, die vom jeweiligen Sozialen Träger vorgegeben und auch geprägt wird.
Mit der Stellungnahme Betriebsführung und Soziale Betreuung aus einer Hand – ein soziales Haus- und Sicherheitskonzept in Bezug auf den Streitpunkt Unterkünfte für Geflüchtete in kommunaler Verantwortung wandte sich nun die Arge Freie München an die Stadt.
Das Papier – vollständige Ansicht hier – war dabei Diskussionsgrundlage beim Spitzengespräch am 20. Oktober 2016 zwischen der Sozialreferentin Dorothee Schiwy, den Amtsleitungen S I-IV des Sozialreferats, und den Geschäftsführungen der Wohlfahrtsverbände, des Münchner Trichters, des KJR und von REGSAM.
Als Antwort auf die kritischen Fragen seitens der Arge Freie gab Amtsleiter S-II-L Herr Stummvoll an, dass einerseits die LH München keine Bestrebungen habe, Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete zunehmend selbst zu führen; andererseits bestehe die Absicht, die Arge Freie auch weiterhin in den Führungsprozess einzubinden und nach Möglichkeit Betriebsführung und soziale Betreuung an einen Träger zu vergeben.
Zwar könne dies aufgrund unterschiedlicher Vergabeverfahren für unterschiedliche Objekte nicht immer gewährleistet werden. Dennoch werde auch hier trotz administrativer Hürden weiterhin großer Wert auf die Partnerschaft mit der Arge Freie und auf ihre Kooperationsfähigkeit gelegt.
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6. Am Ziel vorbei – Reformbemühungen zum Kinder- und Jugendhilfegesetz vor Scheitern
Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag für die Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) große Ziele gesetzt. Der bisherige Rahmen sollte zu einem inklusiven, effizienten und belastbaren Hilfesystem weiterentwickelt werden. So sollte es unter anderem „systemische Unterstützungsformen“ geben und eine „funktionierende Partnerschaft mit der freien Jugendhilfe“ gepflegt werden. Bis heute kursieren nur Arbeitsentwürfe, die diese Ziele weit verfehlen.
Eine Weiterentwicklung der bisherigen Hilfe ist nicht erkennbar, denn das Recht auf Hilfen zur Erziehung wird eingeschränkt, das Recht auf eine fördernde Umwelt durch Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe nicht eingelöst und die Rechtsansprüche von jungen Volljährigen abgebaut. Die Erziehungsberechtigten werden zum „sozialen Umfeld“ des Kindes oder Jugendlichen.
Das bedeutet einen Paradigmenwechsel: Die nach dem Grundgesetz für die Erziehung verantwortlichen Eltern bleiben außen vor, stattdessen wird dem Staat die Definition des Kindeswohls zugeschrieben. Bei den systemischen Unterstützungsformen wird eine Ressourcenorientierung von einer Orientierung an den Defiziten abgelöst. Gleichzeitig wird in den bisherigen Entwürfen ein Zerrbild von übermächtigen freien Trägern der Jugendhilfe gezeichnet, die das Kindeswohl aus den Augen verlieren. Zwischen Leistungsanbietern und Jugendämtern werden einzelne Aufträge ausgehandelt und damit eine verlässliche Finanzierung aufgegeben.
Eine „Große Lösung“ für die Kinder- und Jugendhilfe kann nur dann eine Lösung sein, wenn Qualität nicht um jeden Preis geopfert wird, die diskriminierende „Jugendhilfe light“ für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgehoben wird und das kooperative Dreiecksverhältnis zwischen Hilfebedürftigem, öffentlichem und freiem Träger erhalten bleibt.
Wir dürfen gespannt sein, wie weitgehend das Bundesministerium im Referentenentwurf auf die überwiegend kritischen Positionen aus der Fachwelt eingeht.
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7. Lücken aus Pflegestärkungsgesetz ausgleichen
Wohlfahrtsverbände fordern in Stellungnahme zum 6. Marktbericht Pflege die stärkere Entlastung von Angehörigen und Qualifizierung von Pflegekräften
Die Arge Freie begrüßt die Beschlussvorlage der Landeshauptstadt, insbesondere die Förderung von innovativen Pflege- und Versorgungsformen sowie die Sicherung von Grundstücksflächen für neue Pflegeheime.
Sie fordert aber zugleich die Landeshauptstadt auf, die eigenen Ermessensspielräume deutlicher zugunsten des Erhalts von Pflegeplätzen auszuschöpfen und die Nutzer wie auch ihre Angehörigen wirksam zu entlasten. Noch stärker als bisher müssen Pflegekräfte auf steigende Anforderungen vorbereitet und qualifiziert werden.
Hintergrundinformationen bietet die Pressemeldung zur Stellungnahme.
Details entnehmen Sie bitte der vollständigen Stellungnahme.
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Redaktion
Lukas Wasmer Online-Redaktion Geschäftsführung Caritas-Zentren München Stadt/Land E-Mail: lukas.wasmer@caritasmuenchen.de
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
An der Erstellung dieser Ausgabe waren folgende Personen beteiligt: Veronika Bartels, Angelika Schmiedt da Silva, Norbert J. Huber, Johannes Mathes, Marion Peccator. Vielen Dank!
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Bildrechte: TOP 3: Norbert Huber, CV, Arge Freie / Alle anderen Fotos: 123rf.com alle lizenziert durch webmaster bzw. Arge Freie München.
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